Costa Rica

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Die Wirtschaft Costa Ricas

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Zur Zeit der spanischen Kolonialherrschaft war Costa Rica ein armes Land, das traditionell von Landwirtschaft lebte. Im 18. Jahrhundert begann man mit dem Export von Kakao und Tabak, doch der wirtschaftliche Durchbruch bahnte sich erst im 19. Jahrhundert mit dem Anbau von Kaffee an, der für lange Zeit der entscheidende Wirtschaftsfaktor des Landes sein sollte. Ende des 19. Jahrhunderts begann man, zunächst im karibischen Küstentiefland, mit dem Anbau von Bananen, was zu einer Verlagerung der wirtschaftlichen Aktivitäten führte.

Seit einigen Jahren befindet sich das Land abermals in einem ökonomischen Strukturwandel: Costa Rica hat sich vom Agrar- zum Dienstleis­tungs- und Industriestaat gewandelt. Wäh­rend die Landwirtschaft 1965 noch 23,5 % zum Bruttoinlandsprodukt bei­trug, waren es 2005 nur noch 7,9 %. Die Industrie hat inzwischen einen Anteil von über 20 %, und rund 60 % entfallen auf Dienstleistungen. Da sich die traditionellen Exportgüter wie Bananen, Kaffee, Rindfleisch und Zucker immer schwerer auf dem Weltmarkt absetzen lassen, wurde der Bereich der nicht-traditionellen Exportgüter massiv ausgebaut: Neben „neuen“ Agrarprodukten wie Zierpflanzen, Schnittblumen, Ananas, Melonen und anderen Früchten wurden auch im Bereich der Lohnveredelung und verarbeitenden Indus­trie wichtige Fortschritte erzielt. Der Anteil dieser nicht-traditionellen Exportgüter am Gesamtexport hat sich seit den 1980er Jahren fast verdoppelt. Besonders expandiert hat der Bereich Tourismus, der inzwischen zur wichtigsten Einnahmequelle des Landes avancierte. Seit Anfang der 1990er Jahre liegen sie über denen aus dem Bananenexport, und der Trend ist weiter steigend.

Das Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2005 bei 5,9 %, für 2006 waren 6,5 % prognos­tiziert. Das Haushaltsdefizit betrug 2005 nur noch 2,8 % (Vorjahr: 4,1 %), auch die Staatsverschuldung hat in den letzten zwei Jahren um ca. 5 % auf ca. 50 % des Bruttoinlandsprodukts abgenommen.

Wirtschaftsdaten

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Costa Rica ist eine exportorientierte Marktwirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt konnte in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden: Lag es 1998 noch bei 10,5 Mrd. $, waren es 2005 schon 19,8 Mrd. $. Das entspricht einer Wirtschaftsleis­tung von 4620 $ pro Einwohner. Den wichtigs­ten Anteil daran hat der Dienstleis­tungsbereich mit rund 60 %, gefolgt von Industrie und Bau (27 %) und der Landwirtschaft (7,9 %).

Die Auslandsverschuldung lag im Jahr 2005 bei rund 53 % des erwirtschafteten Bruttosozialproduktes, die Inflationsrate bei 13,6 %. Die tatsächlichen Lebenshal­tungs­­kosten sind ver­hältnis­mä­ßig hoch und steigen schnell.

Der Arbeitsmarkt verzeichnete 2005 etwa 1,75 Mio. Beschäftigte und eine Arbeitslosigkeit von 6,6 %. Von den Erwerbstätigen waren 2002 15,9 % in der Landwirtschaft, 22,5 % in der Industrie und im Bausektor und 61,3 % im Dienstleistungssektor tätig. Etwa 21 % der Bevölkerung lebte 2005 unter der Armutsgrenze.

Außenhandel

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Die Außenhandelsbilanz Costa Ricas ist traditionell negativ: Dem Exportvolumen von 7,0 Mrd. $ standen 2005 Importe im Wert von 9,8 Mrd. $ gegenüber. Das Außenhandelsdefizit lag damit bei etwa 2,8 Mrd. $; im Jahr 2000 waren es lediglich 211 Mio. $. Das erklärt sich in ers­ter Linie durch den seit Jahren sinkenden Anteil der Hauptexportprodukte Kaffee und Bananen. Nicht berücksichtigt sind hierbei jedoch die kontinuierlich steigenden Deviseneinnahmen durch den Tourismus. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Schuldendienste, also Zins­aufwendungen für Auslandsschulden.

Import

Die Steigerung der Gesamtsumme des Imports ist augenfällig: Lag diese 1995 bei 3274 Mio. $, so verdreifachte sie sich bis 2005 auf 9807 Mio. $. Importiert werden vorwiegend Roh­materialien zur industriellen Weiterverarbeitung (57,3 %), Nahrungsmittel (18 %), Maschinen und Industrie­güter (17 %), Brennstoffe (6 %) und Transportmittel. Wichtigste Lieferanten waren 2005 die USA (19,7 %), Mexiko (4,5 %), China (4,2 %) sowie die Staaten Südamerikas (15,8 %), Zentral­amerikas (4,9 %) und Europas (812 Mio. Euro = ca. 19 %). Deutschland lieferte 2005 Waren im Wert von 119 Mio. Euro, v.a. Maschinen, chemische und elektrotechnische Erzeugnisse.

Export

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2005 lag das Exportvolumen bei etwa 7 Mrd. $. Hauptabnehmer sind die USA (13 %), die Länder Zentralamerikas (12,9 %), Mexiko und die Europä­ische Union (3040 Mio. Euro = ca. 38,5%). Deutschland importierte im Jahr 2005 Waren im Wert von 384 Mio. Euro, v.a. Südfrüchte und Kaffee, aber auch Elektronik, Elektrotechnik und EDV. Textilindustrie, Computer und medizinische Erzeugnisse

In den letzten Jahren hat sich in der Wirtschaft des Landes ein deutlicher Wandel vollzogen: Die Produktion und Weiterverarbeitung von Textilien – noch vor wenigen Jahren eher unbedeutend – hat sich unbemerkt auf Platz 2 emporgearbeitet mit einem Volumen von 528 Mio. $. Noch deutlicher ist der Anstieg im Bereich der Computerzubehör-Fertigung: Computerchips – die v.a. im Auftrag der US-Firma Intel gefertigt werden – sind zwischenzeitlich das Hauptexportprodukt des Landes (800 Mio. $ im Jahr 2005). Der Export von medizinischem Zubehör und Medikamenten erreichte zusammen genommen ein Volumen von 629 Mio $.

Bananen

Die Zeiten der „Bananenrepublik“ Cos­ta Rica scheinen vorbei zu sein. 1990 war die gelbe Frucht noch das wichtigste Exportprodukt, danach gingen die Exporterlöse kontinuierlich zu­rück und liegen heute immerhin wieder bei 475 Mio. $ und damit an dritter Stelle der Exportprodukte, Tendenz: steigend. Im Januar 2006 stieg der Export im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 29%. Damit sind Bananen nach wie vor das wichtigste Agarprodukt des Landes.

Die EU-Verordnung über eine Festlegung von Höchstquoten hat zu­nächst die costaricanischen Bananenproduzenten beunruhigt, aber Bananen werden auch weiterhin nach Europa exportiert. Der wichtigste Kunde heißt jedoch USA. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen im karibischen Küs­tentiefland, aber auch an der südlichen Pazifikküste werden Bananen angebaut. Weitere Informationen siehe Exkurs „Der Fluch der Ba­nanen“.

Kaffee

Bis Ende der 1980er Jahre waren die Bohnen des Kaffeestrauchs wichtigs­tes Exportprodukt, doch seither ist der Trend stark rückläufig. Das klassische Exportprodukt Costa Ricas brachte es 2005 nur noch auf rund 3 % der Exporteinnahmen.

Die traditionellen Anbaugebiete Costa Ricas liegen im Valle Central, vor allem in der Umgebung der Städte Heredia, Alajuela Atenas und San Ra­món. Außerdem wird im Valle Coto Brus im Süden des Landes, im Bereich der Stadt San Vito, und auch bei Cd. Quesada, Tilarán und Nicoya Kaffee angepflanzt. Weiteres zum Thema Kaffee siehe Exkurs „Kaffee – ein sensibles Pflänzchen“.

Rinderzucht und Zuckerrohr

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Einst die Hoffnung des Landes, der einseitigen Abhängigkeit von Kaffee und Bananen zu entkommen, nimmt die Bedeutung der Rinderzucht seit Jahren ab, sie hatte 2000 nur noch ­
0,5 % Anteil am Exportvolumen. Dennoch ist die Rinderzucht, die vorwiegend in der Trockenregion Guanacas­te betrieben wird, für den Inlandsmarkt von großer Bedeutung.

Bei fallenden Weltmarktpreisen verzeichnet das Exportvolumen von Zucker seit 1995 einen Rückgang auf 28,6 Mio. $ im Jahr 2000. Der Anteil am Gesamtexport ist mit etwa 0,5 % gering. Grö­ßere Anbaugebiete findet man im Valle Central, nördlich von Cd. Quesada und in Guanacaste.

 

Ananas, Zierpflanzen etc.

Neue Agrarprodukte wie Zierpflanzen, Schnittblumen und Pflanzenteile sowie Ananas, Melonen, Papaya, Macadamia-Nüsse und andere Früchte verzeichnen einen steigenden Trend bei den Exporten. Vor allem das Exportvolumen von Ananas wird schnell größer und lag 2005 bereits bei 325 Mio. $, rund 27% mehr als im Vorjahr. Angebaut werden die Früchte im gan­zen Land, Zierpflanzen z.B. in den Hö­henlagen des Valle Central und im karibischen Küstentiefland, Melonen vorwiegend auf der Halbinsel Guana­caste.

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