Costa Rica

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Die Kultur Costa Ricas

Malerei

Obwohl bereits im 19. Jahrhundert in Costa Rica verschiedene einheimische und ausländische Maler tätig waren, begann die eigentliche künstlerische Tradition dieses Landes erst im 20. Jahrhundert. Wie allgemein üblich, begann die Malerei mit jungen Künstlern, die durch Europa gereist und dabei in Kontakt mit den großen Meisterwerken europäischer Kunst gekommen waren. Unter ihnen war auch Enrique Echandi (1866-1959), der nach Deutschland gegangen war, um dort Musik und Malerei zu studieren. Als er nach Costa Rica zurückkam, gab er Klavierstunden und widmete sich der Portrait- und Landschaftsmalerei sowie den einfachen, familiären Themen. Er führte jedoch seine Malkunst mit einer derartig großen Sorgfalt, Hingabe und Meisterhaftigkeit aus, dass dieser hohe technische und ästhetische Standard für alle nachfolgenden Maler zur Richtschnur wurde. Die Werke Enchandis befinden sich im Museum für costaricanische Kunst und in Privatsammlungen. Zahlreiche Costaricaner bezeichnen ihn als den Gründer der nationalen Maltradition, und jeder gebildete Staatsbürger ist stolz auf die Werke dieses Meisters.

 

Esequiel Jiménez ist ein typischer Sonntagsmaler. Ihm ist es zu verdanken, dass sich der impressionistische Brauch, im Freien zu malen, in Costa Rica noch vor dem Impressionismus selbst einbürgerte. Regelmäßig malte er Landschaften, wobei sein Malstil eher naiv und erfrischend wie ein sonntäglicher Morgenspaziergang war.

 

Oft wurde Jiménez auf seinen Malausflügen von Teodorico Quirós (1897-1977) begleitet, der 1914 in die USA reiste, um dort Architektur zu studieren. Nach seiner Rückkehr malte er die costaricanische Landschaft, wobei der Einfluss europäischer Kunsttechniken unverkennbar war. Sein Stil war fortschrittlicher und sicherer als bei seinen Vorgängern, und im Laufe der Zeit entstand unter seinem Pinsel die großartigste Ölgemäldesammlung von Costa Rica. Immer in landestypischen Themen und Geist verwurzelt, war seine Kunst dennoch richtungsweisend und modern. Quirós war nicht nur ein außergewöhnlicher Maler, sondern auch ein begeisterter Kunstförderer. Von 1929 bis 1936 organisierte er eine Reihe von Ausstellungen im Nationaltheater. Viele der späteren Persönlichkeiten costaricanischer Kunst zeigten hier zum ersten Mal ihre Arbeiten. Unter ihnen war auch Fausto Pacheco (1899-1966). Er arbeitete mit Quirós zusammen und spezialisierte sich auf Darstellungen von kleinen Landschaften und Adobehäusern. Seine bevorzugte Ausdrucksform war das Aquarell, worin er eine bewundernswerte Technik entwickelte. Dass Pacheco wahrscheinlich der populärste costaricanische Maler ist, lässt sich auf zwei Gründe zurückführen: einmal, weil er meistens Adobehäuser malte, die wie kaum etwas anderes die traditionelle Lebensweise in Costa Rica symbolisieren, und zum anderen erlaubte ihm seine Geschicklichkeit in der Aquarellmalerei, Tausende von Bildern anzufertigen, die auch Familien des Mittelstandes ohne weiteres erwerben konnten.

 

Zur Gruppe der hervorragenden Maler, die ihre Laufbahn mit den Ausstellungen im Nationaltheater begannen, gehörte auch Luisa González de Sáenz (1899-1982). Mit einer starken romantischen Veranlagung entwickelte sie einen persönlichen Stil, der oft dem Surrealismus nahe kam.
Ein weiterer berühmter Künstler des 20. Jahrhunderts ist Francisco Ami­ghetti (geb. 1907). Seine farbigen Holzschnitte, weitgehend von landesüblichen Themen geprägt, sind auf der ganzen Welt in den besten Sammlungen dieser Kunstart zu sehen.
Max Jiménez (1900-1947) war ein eng mit dem europäischen Surrealismus in Verbindung stehender Maler, Bildhauer und Poet, der ebenfalls eindeutig von Heimatthemen inspiriert war.

Margarita Bertheau ist nicht nur eine ausgezeichnete Aquarellmalerin, sondern gleichzeitig auch eine vorbildliche Lehrerin in dieser feinen Maltechnik für mehrere costaricanische Malergenerationen. Die auffallende Tatsache, dass in Costa Rica das Aquarellgemälde in der Kunst einen erstrangigen Platz einnimmt und nicht etwa als Nebensache dasteht, ist hauptsächlich Margarita Bertheau und Fausto Pacheco zu verdanken.
Manuel de la Cruz González (1909-1986) ist das jüngste Mitglied dieser Gruppe, die im allgemeinen als die nationalistische Generation costaricanischer Künstler bekannt ist. Er begann seine Laufbahn mit heimatlichen Themen und ging dann später auf kosmopolitischere und abstrakte Szenen über. In den vergangenen Jahren ist er jedoch wieder auf seine ursprüngliche Ausdrucksform zurückgekommen.

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte tauchten noch weitere Talente in Costa Rica auf. Heutzutage kennt man viele andere Malarten, Techniken und Stile in diesem Land, von der christlichen religiösen Kunst eines Jorge Gallardo bis zum experimentalen Konkretismus eines Juan Luis Rodríguez (geb. 1934). Die grundlegende Tendenz ist und war immer die einfache, wirklichkeitsnahe Malerei, die in der Umwelt, der Landschaft und dem bäuerlichen Leben von Costa Rica ihre Anregung suchte.

 

Literatur

Costa Rica brachte im Gegensatz zu beispielsweise Mexiko oder Kolumbien keine großen und international bekannten Schriftsteller hervor. Deutschsprachige Übersetzungen der wichtigen Werke costaricanischer Literatur sucht man daher auch vergeblich. Auch heute leben nur einige wenige Autoren von ihrer Schreibkunst. Zwei wichtige Stilepochen prägten die Literatur Costa Ricas: Der Costumbrismo ( costumbre = „Brauch“) und später der Modernismo .

 

Costumbrismo

Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben die Costumbristas in romantisierender Weise Leben und Bräuche des einfachen Volkes. Zwei der wichtigsten Vertreter dieser literarischen Stilrichtung sind Manuel González Zeledón (1864-1936), der unter dem Pseudonym Magón arbeitete, und Joaquín García Monge (1881-1958), der ebenfalls zahlreiche Romane und Erzählungen verfasste. Weitere bekannte Vertreter des Costumbrismo sind Claudio González Rucavado (1865-1925), Jenaro Cardona (1863-1930) und Luís Dobles Segreda (1890-1956). Einer der bedeutendsten Poeten dieser Zeit war Aquileo Echeverría (1866-1909), der in seinen Gedichten das einfache Leben der Bauern aufgriff.

 

Modernismo

Die Vertreter des Modernismo setzten sich unter dem Eindruck der sozialen Unruhen der 1930er Jahre kritisch mit der Situation des Landes und seiner Bewohner auseinander. Der Prosaschriftsteller Carlos Luis Fallas (1909-1966) gilt als bekanntester Vertreter dieser Richtung. In seinem Roman Mamita Yunai (gemeint ist die dominierende United Fruit Company) aus dem Jahre 1941 beschreibt er das Leben und die Nöte der Arbeiter auf den Bananenplantagen an der Karibikküste. Als Begründer dieser neuen Stilrichtung gilt jedoch Roberto Brenes Mesén (1874-1947). Den Höhepunkt erreichte die Bewegung in den 1940er Jahren mit Autoren wie Fabián Doblas (geb. 1918), Joaquín Gutierrez (geb. 1918) und Carlos Salazar Herrera (geb. 1906).

Zwei der wichtigsten Schriftstellerinnen des Landes sind Carmen Lyra (1888-1949), die auch erstmals Literatur für Kinder verfasste, und Yolanda Oreamuno (1916-1956), die sich vor allem mit sozialen Themen auseinandersetzte und damit international Anerkennung fand. Der zeitgenössische Autor Rafael Angel Herra (*1943) war zeitweise als costaricanischer Botschafter in Berlin tätig.

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